Walking Tour durch Moabit
Walking Tour durch Moabit
Blogbeitrag unseres Guides Klaus
Start am U-Bf. Westhafen – direkt am Heizkraftwerk Moabit, Berlins ältestem Kraftwerk, 1900 erbaut von Franz Schwechten (Anhalter Bhf., Gedächtniskirche). Gelegen am Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal, der die Grenze von MoStart am U-Bf. Westhafen – direkt am Heizkraftwerk Moabit, Berlins ältestem Kraftwerk, 1900 erbaut von Franz Schwechten (Gedächtniskirche, Anhalter Bhf.). Gelegen am Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal, der hier die Grenze von Moabit zum Wedding bildet, beides Ortsteile des Bezirks Berlin-Mitte. Am gegenüberliegenden Ufer liegen das Robert-Koch-Institut und das Virchow-Klinikum, Berlins größtes Krankenhaus.
Der in den 20er Jahren gebaute Westhafen war zeitweise Deutschlands zweitgrößter Binnenhafen. Umgeschlagen Der in den 20er Jahren gebaute Westhafen war zeitweise Deutschlands zweitgrößter Binnenhafen. Umgeschlagen werden hier u.a. Baumaterialien, Schrott und Container. Die nicht mehr genutzten Warenspeicher dienen heute der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, dem Geheimen Staatsarchiv und Berliner Bibliotheken als Depot und Magazin.
Die Putlitzbrücke überspannt den Güterbahnhof Moabit. Von seinen Gleisen wurden ab 1942 über 32.000 Juden in die Vernichtungslager deportiert. Seit 1987 erinnert das Mahnmal von Volkmar Haase daran.
Am Unionplatz steht das Trostfrauen-Denkmal. Der Begriff „Trostfrauen“ steht für Mädchen und Frauen, die für die japanischen Kriegsbordelle des Zweiten Weltkriegs zwangsprostituiert wurden, die meisten Opfer stammten aus Korea und Taiwan. Das Denkmal hat zu diplomatischen Verwicklungen zwischen Deutschland, Japan und Südkorea geführt, Japan fordert die Entfernung des Denkmals.
Das Eckgrundstück Emdener/Waldenser Str. war lange Zeit eine kriegsbedingte Baulücke, auf der 2020 der Architekt Marc Frohn ein Wohnhaus aus Beton-Fertigteilen errichtete, Wohnregal benannt. Diese industrielle Bauweise mit großen Spannweiten ermöglicht flexible Grundrisse. Das Haus wurde aktuell mit dem renommierten Preis des Deutschen Architektur Museums DAM ausgezeichnet.
Als Referenz an die Gründung Moabits durch Hugenotten vor 300 Jahren sind im Kiez um die Arminius-Markthalle viele Straßen benannt nach Persönlichkeiten der Reformation (Wiclef, Jonas, Erasmus, Waldenser, Bugenhagen). Einen Kontrast dazu bildet das Dominikanerkloster Sankt Paulus, gelegen mitten im „Reformatoren-Viertel“.
Die Arminiushalle wurde 1890 als Berliner „Markthalle X“ eröffnet, eine Eisenkonstruktion, die in damals modernster Bauweise aus Fertigteilen errichtet wurde. Einst gab es dort 425 Marktstände, heute präsentiert sich hier eine Mischung aus einigen Verkaufsständen, Discounter und Foodstores. Die Halle ist beliebte Location für Gastronomie- und Musikevents.
DiDie Turmstraße ist die geschäftige Hauptstraße Moabits. Hier spiegelt sich die Bevölkerungsmischung aus Migrationshintergrund (vor allem Türkisch, Libanesisch, Polnisch) und Gentrifizierung (Caffè Latte, Bioläden).
Der Kleine Tiergarten ist seit jeher die beliebte Grünanlage im Herzen des Stadtteils. Als „Plantage“ war es in vergangenen Jahrhunderten ein beliebter Ort zum Tanzen, Musizieren und Anbändeln. In Teilen des Parks gibt es vereinzelt Drogen- und Kleinkriminalität. Internationales Aufsehen erregte ein Mord, der dort im August 2019 verübt und dem russischen Geheimdienst zugeschrieben wurde.
Auf dem Gelände der ehemaligen Schultheiss-Brauerei an der Stromstraße liegt das Einkaufszentrum „Schultheiss-Quartier“. Hier wurde ab 1871 das Moabiter Actien-Bier gebraut, seit 1920 dann Schultheiss-Patzenhofer.
An der Straße Alt-Moabit befindet sich das Bolle-Areal. 1871hatte Carl Bolle dort mit der Milchproduktion begonnen,heute ist hier der Gewerbepark „Spreebogen“, entwickelt von dem Untertnehmer Ernst Freiberger. In den Räumen der ehemaligen Meierei gibt es Läden, Gastronomie, das Hotel „Abion“ und – in der einstigen Kapelle – die Bolle-Festsäle mit einer großen Mehrzweck- halle.
Schräg gegenüber von Bolle liegt die St. Johanniskirche. 1835 erbaut gehört sie zu den vier von Karl Friedrich Schinkel entworfenen Vorstadtkirchen. Auf dem Gelände gab es seit 2017 die Ibn-Rushd-Goethe-Moschee, gegründet von der Anwältin und Frauenrechtlerin Seyran Ates. Die Moschee hat inzwischen Räumlichkeiten in der Ottostraße in Moabit bezogen.
Die „Moabiter Apotheke“ ist die älteste Apotheke Berlins. Sie befindet sich in Moabits ältestem Wohnhaus von 1857, direkt benachbart der JVA Moabit.
Kriminalgericht und JVA Moabit bilden fast einen ganzen Block zwischen Alt-Moabit und Turmstraße. Am größten Strafgericht Europas sind 340 Richter und 360 Staatsanwälte beschäftigt, es gibt 21 Verhandlungssäle. Versteckte, teils unterirdische Gänge bilden den Übergang zur JVA, in deren 971 Zellen hauptsächlich Untersuchungsgefangene inhaftiert sind. Der Bau von 1881 wurde in den 70er Jahren durch umfangreiche Neubauten ergänzt.
Auf dem Gelände des ehemaligen Exerzierplatzes an der Rathenower Auf dem Gelände des ehemaligen Exerzierplatzes an der Rathenower Straße wurde ab 1951 der Fritz-Schloss-Park angelegt. Aus den Schutthaufen der im Krieg zerstörten bzw. später abgerissenen Kasernen wurde der Park durch einen Hügel mit Rodelbahn ergänzt. Östlich angrenzend liegt das Poststadion, eine umfangreiche Sportanlage, entstanden 1929.
Auf einem ausgedehnten Areal an der Lehrter Straße betreibt das Diakonische Werk zahlreiche Einrichtungen, u.a. Hostel, Seniorenwohnheim und Räumlichkeiten der Berliner Obdachlosenhilfe mit Kälteschutzraum.
Seit 2006 gibt es den „Geschichtspark Ehem. Zellengefängnis Moabit“. 1842 nach britischem Vorbild errichtet galt es als Preußisches Mustergefängnis, statt Gemeinschaftszellen gab es nun Einzelzellen. Seit 1940 von Wehrmacht und Gestapo genutzt, prominente Häftlinge waren Erich Mühsam, Wolfgang Borchert, Erich Honecker und Ernst Busch. Ab 1945 nutzten die Alliierten die Anlage, in der bis 1949 zwölf HinrichtungSeit 2006 gibt es den „Geschichtspark Ehem. Zellengefängnis Moabit“. 1842 nach britischem Vorbild errichtet galt es als Preußisches Mustergefängnis, statt Gemeinschaftszellen gab es nun Einzelzellen. Seit 1940 von Wehrmacht und Gestapo genutzt, prominente Häftlinge waren u.a. Erich Mühsam, Wolfgang Borchert, Erich Honecker, Ernst Busch. Ab 1945 nutzten die Alliierten die Anlage, in der bis 1949 zwölf Hinrichtungen stattfanden. Das Gefängnis wurde 1957 abgerissen.
Der südliche Ausgang des Geschichtsparks an der Der südliche Ausgang des Geschichtsparks an der Invalidenstraße führt zum Hauptbahnhof. Die transparente Glas- und Stahlkonstruktion des Hamburger Architekten Meinhard von Gerkan (gmp) wurde 2006 eröffnet und besteht aus fünf Ebenen und wird täglich von etwa 300.000 Menschen frequentiert. Es ist ein Kreuzungsbahnhof mit 14 Gleisen und angeschlossenem Nord-Süd-Tunnel. Bis 1951 befand sich hier der Lehrter Bahnhof. Vom südlichen Vorplatz, dem Washingtonplatz, fällt der Blick auf das nahe Regierungsviertel mit Kanzleramt und Reichstag – jenseits der Spree, die hier den vollständig von Wasser umgebenen Inselstadtteil Moabit begrenzt.
Das sagt unser Guide Klaus über unsere Stadt & seine Führung:
Was liebe ich an Berlin?
Wie sich nach dem Kennenlernen vieler lebenswerter Städte herausgestellt hat: meine Geburtsstadt ist die beste Stadt der Welt! Nie langweilig. Reiches Angebot an Kultur. Viel Grün im Urbanen. Viel Wasser. Und eine herzliche Schnoddrigkeit!
Was ist an meiner Tour so interessant?
Die Tour spiegelt die aufregende Transformation, in der sich der Stadtteil Moabit befindet – vom Mauerblümchendasein an der ehemaligen Grenze zwischen Ost und West zum innerstädtischen Hauptstadtviertel.
Was ist so außergewöhnlich an dem Thema?
Die Überwindung der Teilung brachte Berlin die Wiedererlangung der Hauptstadtfunktion. Moabit liegt dadurch nun in unmittelbarer Nähe der politischen Machtzentren – und hat sich trotzdem viele lokale, teils provinzielle Eigenheiten bewahrt. Dieser Kontrast birgt ein außergewöhnliches Potenzial, spannungsreich und faszinierend.
Diese Tour können Sie als private Führung bei uns buchen!
Wir freuen uns auf Ihr Kommen!